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Meldung vom 21.02.2023:

Kommt die A- und B-Post nun auch bei der Deutschen Post?

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Presseberichten zufolge möchte die Deutsche Post AG die „Zwei-Klassen-Briefzustellung“ einführen.

Noch ist nichts entschieden. Die Bundesregierung denkt darüber nach, das Postgesetz von 1999 zu reformieren, auch um u. a. eine Zustellung der Briefe in zwei Klassen zu ermöglichen.
Dem Gesetzgeber geht es auch um eine „effektive Sendungsverfolgung“ für Kunden und um eine bessere Kontrolle der Vorgaben durch die Bundesnetzagentur.
Dazu liegt ein „Eckpunktepapier“ vor. Ein erster Gesetzentwurf könnte im Sommer folgen.

Zuständig ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), nicht -wie viele Sammler vielleicht glauben könnten- das Bundesfinanzministerium. Die für die Deutsche Post und alle anderen Postdienstleister zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesnetzagentur, untersteht dem BMWK direkt.

Zahlreiche Länder kennen bereits das Prinzip der schnelleren A-Post (mit blauen Aufklebern) und der langsameren B-Post (grüne oder keine Aufkleber). Dies scheint offensichtlich aus Sicht der Deutschen Post eine Lösung für die vermehrten Zustellprobleme der letzten Zeit zu sein (siehe Kasten unten „Rekordhoch bei Beschwerden zur Postversorgung“).


„A“-Aufkleber am Beispiel der Schweiz.

Senden wir heute von Deutschland aus unsere Briefe in ein Zwei-Briefklassen-Land (z. B. in die Schweiz, nach Dänemark, Großbritannien oder Italien) sind die blauen Aufkleber Luftpost/Prioritaire notwendig, um nicht in der B-Post (bzw. 2. Klasse) des Empfängerlandes zu landen.

Bereits seit dem 1. Februar 2017 kennt die Deutschen Post die Zusatzleistung „Prio-Brief“ („H“-Label) im Inland. Für einen Aufpreis von derzeit 1,10 € je Sendung wird eine schnellere Zustellung versprochen und eine Sendungsverfolgung angeboten.

Wie das System der zwei Geschwindigkeiten bei der Zustellung in Deutschland nach Vorstellung der Deutschen Post aussehen soll, ist noch offen. Und natürlich auch die Preise. Man darf sich aber sicher nicht vorstellen, dass dadurch irgendetwas billiger werden würde, im Gegenteil. Angesichts eines stetig sinkenden Briefpostaufkommens und höherer Personalkosten, können wir Sammler nur zurückhaltend gespannt sein auf das, was da kommen mag.

Die Deutsche Post dürfte schon genauere Vorstellungen zur Umsetzung in der Schublade haben. Doch derzeit liegt der Ball bei der Politik in Berlin.

Detlev Moratz

Rekordhoch bei Beschwerden zur Postversorgung

Am 10. Februar 2023 veröffentlichte die Bundesnetzagentur, Bonn, einen Bericht mit dem Titel „Zahl der kritischen Post-Eingaben im letzten Jahr auf Rekordhoch“. Präsident Klaus Müller wird dabei zitiert: „Noch nie so viele Eingaben und Beschwerden zu Problemen mit der Briefpost“.

Im Jahr 2022 erreichten die Bundesnetzagentur 43.125 Eingaben zu Mängeln der Postversorgung. Das ist fast eine Verdreifachung der Vorjahreszahlen – da waren es 15.118. Damit verzeichnet die Bundesnetzagentur seit Beginn ihrer Beschwerdestatistik einen Jahreshöchstwert.
„Die Beschwerdewelle zur mangelhaften Postzustellung zeigt uns, wie wichtig den Menschen eine verlässliche und leistungsstarke Versorgung mit Briefen und Paketen ist“, so Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Eingabegründe: Die Mehrheit der Beschwerdegründe, 59 Prozent, entfiel auf Briefe, 24 Prozent betrafen Pakete. Häufigster Grund für Post-Eingaben waren mit deutlich über 70 Prozent Probleme bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Die restlichen Eingaben verteilten sich auf Servicequalität, Zeitungen/Zeitschriften, Filialen/Agenturen und Briefkästen.
Insgesamt richteten sich die Eingaben und Beschwerden mit 92 Prozent mehrheitlich gegen die Deutsche Post AG. Im Briefbereich war die Zahl noch höher, hier betrafen 98 Prozent der Eingaben die Deutsche Post AG. Im Paketbereich entfielen 76 Prozent auf die Deutsche Post DHL und 24 Prozent auf die anderen großen Paketunternehmen.
Die Beschwerden kamen aus ganz Deutschland. Aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin ging die Mehrheit der Eingaben ein.

Anlassprüfungen: In einigen Regionen Deutschlands gab es ein gehäuftes Beschwerdeaufkommen. Das hat im letzten Jahr 86 Anlassprüfungen der Bundesnetzagentur bei der Deutschen Post AG nach sich gezogen. Im Jahr 2021 kam es zu 16 Anlassprüfungen. Die meisten Anlassprüfungen betrafen Baden-Württemberg (16), Nordrhein-Westfalen und Bayern (je 14) sowie Berlin (12). In den meisten Fällen wurden „Personalengpässe“ genannt.

PM Bundesnetzagentur / Detlev Moratz

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