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Meldung vom 27.02.2018:

Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine
im Bund Deutscher Philatelisten e. V. (LSW)
:

Wofür braucht der LV Südwest den BDPh?

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In Vorbereitung des Landesverbandstages am 7. April 2018 in Möglingen (bei Ludwigsburg) befassten sich die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes zu einem wiederholt gestellten Antrag des Württembergischen Philatelistenvereins Stuttgart 1882 e.V. (WPhV), der den Austritt des Landesverbandes aus dem Bundesverband (BDPh) fordert.

Bereits 2016 hat sich der geschäftsführende Vorstand intensiv mit den Konsequenzen eines Austritts aus dem BDPh beschäftigt. Umso überraschender war es, dass der WPhV den Antrag wieder zurückgezogen hat.

Unsere weltweite Sammlergemeinschaft ist entstanden aus dem Zusammenschluss von Briefmarkensammlern zu Vereinen. Die Vereine sind die Kernzellen der organisierten Philatelie. Und die Aufgabe der Vereinsführungen war und ist, die Vereine mit Leben zu erfüllen, das Vereinsleben attraktiv zu gestalten, und als selbstverständliche Aufgabe: Vor Ort neue Sammlerfreunde für die Gemeinschaft zu gewinnen. Diese Aufgaben können keinem Verband - egal ob Landes- oder Bundesverband - übertragen werden. Ganz einfach deshalb, weil nur der Ortsverein dazu in der Lage ist.
 

Hier einmal eine kleine, nicht vollständige, Liste der Arbeiten und Auswirkungen, die ein Austritt aus dem BDPh für den LV Südwest und dessen angeschlossene Vereine bedeuten würde:
 
  • Die Vereine bekommen dadurch kein Mitglied mehr, weil ein Sammler nicht in einen Verein eintritt, weil er zu einem Verband gehören will, sondern weil er Gleichgesinnte sucht und die "Chemie" in seinem "ausgesuchten" Verein stimmt. (Die Mitgliedschaft in einem Verband wird ihm sicherlich erst später bewusst).
  • Es müssten komplett neue Mitgliedsausweise angefertigt und verteilt werden (Kosten).
    Die vorhandenen BDPh-Ausweise müssen zurückgegeben werden.
  • Das Computer-Programm DIVA (Mitglieder- und Vereins-Verwaltung mit Ehrungen, etc.) ist nicht mehr verwendbar, da dieses nur in Lizenz des BDPh nutzbar ist (für BDPh-Vereine!).
    Ein neues Programm (hier wird wahrscheinlich eine Neuentwicklung aufgrund der speziellen Anforderungen als Verband notwendig werden) erfordert erhebliche Mittel. Auf Verband und Vereine kommen schwer abschätzbare Kosten zu. Das neue Programm erfordert Schulungen mittels Seminaren und/oder Einweisungen bei Veranstaltungen.
  • Mitglieder in ARGEN und DPhJ-Gruppenleiter müssten neue Mitgliedschaften in Vereinen eingehen, die Mitglied im BDPh sind, damit die sog. BDPh-Mitgliedschaft gemäß der jeweiligen Regelungen nachgewiesen werden kann.
  • Der LV Südwest müsste mit allen umliegenden Verbänden, den europäischen Verbänden, auch den anderen LVs, Kooperationsverträge abschließen, damit Aussteller überhaupt die Möglichkeit haben, national und international ausstellen zu können.
  • Ob die Stiftung überhaupt dann noch Zuschüsse an den LV Südwest gibt, ist fraglich, eher nein.
  • Die gesamten Ausstellungen, auch Werbeschauen, müssten vom Verband komplett selbst bezahlt werden (bisher entsprechende Zuschüsse durch die Stiftung über den BDPh).
  • Der LV Südwest würde ca. 250 Aussteller verlieren, macht nach derzeitiger Rechnung 5% seiner Mitglieder aus. Denn, wenn Rang-Ausstellungen nicht mehr in "Eigenregie" möglich sein sollten, so ist davon auszugehen, dass Aussteller ihre Vereine im LV Südwest verlassen werden.
  • Es müsste eine komplett neue Ausstellungsordnung erstellt werden, da ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf die BDPh-Ausstellungsordnung zugegriffen werden kann.
  • Auch wären die bisherigen Ausstellerpässe ungültig und müssten neu ausgefertigt werden.
  • Es können bei Ausstellungen nur noch eigene Preisrichter eingesetzt werden. "Der Blick über den Tellerrand" wird in diesem Bereich erschwert.
     
  • Die Zeitschrift "philatelie" gibt es dann nicht mehr; Der LV müsste eine eigene Zeitschrift zur Mitglieder-Information und -Bindung auflegen. D. h. die "SÜDWEST AKTUELL" müsste öfter erscheinen (8 bis 12 x jährlich), inhaltlich deutlich ausgebaut werden, und würde somit einen erheblichen finanziellen Mehraufwand erfordern.
    Diese Zeitschrift müsste dann jedem Mitglied direkt zugestellt werden, was hohe Kosten verursacht.
  • Sollte dies alles oder in Teilen nicht möglich sein, werden die Mitglieder der Vereine keine oder nur deutlich weniger Informationen erhalten. Viele der passiven Mitglieder in den Vereinen wachen erst dadurch auf und treten aus, weil sie keinen Grund mehr in einer Mitgliedschaft erkennen können.
  • Keine bundesweite Veröffentlichung mehr von Terminen / Veranstaltungen durch den BDPh, da die Zeitschrift "philatelie" und die anderen BDPh-Kommunikationskanäle nicht mehr für den LV Suedwest und dessen Vereine zur Verfügung stehen.
  • Vereine, die unbedingt Mitglied im BDPh bleiben wollen, werden austreten und sich einen entsprechenden Verband mit Anbindung an den BDPh suchen.
  • Wie der LV Südwest, würden auch die Vereine vor einer tiefgreifenden Spaltung stehen.
  • Mitglieder eines Vereins, die die "philatelie" weiter beziehen wollen (weil sie die hohe inhaltliche Qualität zu schätzen wissen), könnten austreten und in einen BDPh-Verein eintreten oder BDPh-Direktmitglied werden wollen.
     
  • Die ganze Koordination und die erweiterten Aufgaben können von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand nicht mehr bewältigt werden. Auch hier sollten dann ein oder zwei Teilzeitkräfte mithelfen (Kosten).
  • Bundesehrungen würde es bei einem Austritt nicht mehr geben.
  • Die Auszeichnungen, die bisher teilweise vom BDPh bezahlt werden, würden dann (falls diese weiterhin existieren sollten) vom LV neu aufgelegt werden müssen und kosten ebenfalls zuerst einmal Geld.
  • Die Treue-Mitgliederehrung verfällt, da diese über den BDPh betitelt ist. Nadeln und Urkunden tragen den Namen und das Zeichen des BDPh. Ggf. müsste eine Alternative beschafft werden (Kosten für Design, Produktion etc.).
  • Eine fachlicher Informations- und Erfahrungsaustausch der einzelnen LV-Bereiche mit anderen Verbänden ist nur noch auf "freiwilliger" Basis möglich. An organisierten Formen (Seminare, Workshops; etc.) kann nicht mehr teilgenommen werden.
     
  • Kein Einfluss mehr auf nationale und internationale Belange möglich (Lobbyarbeit, Ausgabepolitik).
  • Kein Einfluss mehr auf Belange des BDPh ...
  • Die Aufgabenfelder der Regionen und der Fachbereiche verändern sich zum Teil deutlich.
  • Durch die Übernahme der neuen Aufgaben (wie oben beschrieben) muss der LV Südwest den Beitrag von derzeit 8,00 Euro völlig neu berechnen.
  • Eine 'außerordentliche Mitgliederversammlung' des LV Südwest wäre als Folge zwingend erforderlich, mindestens wegen der notwendigen Satzungsänderungen und einer Neuwahl des Vorstandes.
  • Satzungsänderungen wären auch bei den Mitgliedsvereinen erforderlich.

 
Dieter Schaile, der Vorsitzende des LV Südwest:
„Die berühmte schwäbische Hausfrau spart gerne, wo sie nur kann, - aber auch nur da, wo es einen Nutzen bringt. Den Nutzen werden eher andere haben, da viele Mitglieder in unterschiedlichen Rollen im BDPh verwurzelt sind. Wir wissen aus vielen Gesprächen mit unseren Vereinen, dass diese Mitglieder dem LV Südwest den Rücken zukehren und stattdessen sich anderen Verbänden anschließen oder Direktmitglied beim BDPh werden. Dadurch wird der suggerierte Vorteil des Antrages sogar in einen Nachteil, nämlich eine Schwächung des Landesverbandes, umgekehrt.
Weiterhin sollte bedacht werden, dass die Umsetzung dieses Antrages umfangreiche Aufgabenpakete nach sich zieht, die ehrenamtlich nicht mehr zu leisten sind. Es entstehen zusätzliche Kosten, da Hauptamtliche – u. U. für begrenzte Zeit – die neuen Vorgaben und Umsetzungen bearbeiten müssen. Ob da die berühmte schwäbische Hausfrau einen Nutzen sieht? Ich glaube nicht…“

 
Der Landesverband Südwest hat seinen Mitgliedsvereinen den vollständigen Antrag des WPhV Anfang Januar 2018 zugeschickt, damit sich jeder Verein rechtzeitig vorbereiten kann.


   

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